IN NEW YORK...
Sonntag, 27. Januar 2008
COUCHPOTATOES!
Schon wieder Wochenende nach nur 4 Arbeitstagen - so könnte es doch immer sein...
Das Ende der Arbeitswoche bedeutete gleichzeitig das Ende von Matts Praktikum bei Pentagram und somit wurde am Freitag Abend in der Bar neben dem Pentagram-Gebäude mit einigen Mitarbeitern Abschied gefeiert. Matt werde ich in meinem Arbeitsalltag vermissen, denn an seinem Arbeitsplatz neben der Treppe zum Bastelkeller komme ich täglich mehrfach vorbei und er grinst immer sehr vergnügt.
Für mich war die kleine Abschiedsfeier super, denn während der Arbeitszeit lernt man die Leute ja doch nicht so kennen, vor allem nicht die anderen Teams. Kai aus meinem Team habe ich dann endlich mal ausgefragt, wie er es geschafft hat nach seinem Praktikum direkt fest angestellt zu werden (die Aufgaben als Bastel-Praktikant sind nicht unbedingt geeignet, um seine Kreativität und sein Können unter Beweis zu stellen). Von ihm habe ich dann einiges erfahren, über die Veränderungen innerhalb unseres Teams, dass eigentlich kaum jemand länger als 1 1/2 Jahre bei Pentagram arbeitet und dass Michael Bierut immer mehr zu einer Berühmtheit wird und zwischen all den Meetings, Interviews, (...) und seinen Workshops an der Yale School kaum Zeit für das Team und schon gar nicht für die Praktikanten bleibt.
Interessant ist auch, dass die verschiedenen Partner und ihre Teams unterschiedlich viel Geld in die Kasse bringen (was aber zu gleichen Teilen unter allen aufgeteilt wird): Leitsysteme machen zum Beispiel reich, Kulturaufträge bringen dagegen wenig Geld, aber Prestige. Sehr unterschiedlich sind auch die Arbeitsweisen innerhalb der Teams. Mein Team ist wohl am besten organisiert, jeden Morgen um 9 Uhr stehen alle vollständig auf der Matte. Andere Teams fangen irgendwann zwischen 10 und 11 an und bleiben täglich bis nachts in der Agentur. Das Team von Paula Scher (deren riesiger Hund immer neben ihrem Schreibtisch wacht) geht kollektiv zum lunch und Gerüchten zufolge hat sie ihre Angestellten am liebsten auch am Wochenende zu Hause um sich...
Irgendwann findet sie jedoch wohl auch noch Zeit für die Kunst:



Gestern war der letzte Tag der Ausstellung der Bilder von Paula Scher in einer Galerie in Chelsea, wo eine Galerie an der anderen zu finden ist und man kostenlos jede Menge Kunst anschauen kann.
Pete konnte ich überreden sich von der Couch zu trennen und mitzukommen. Irgendwann werden meine roommates, noch von der Couch aufgegegessen oder von einem der Wii-Games verschluckt.
Apropos Wii-Games... unglaublicherweise gibt es einen neuen Star im Wii-Bowling: nach 3 Games hab ich den neuen Strike-Record! Tadaa!




In der heutigen Geschichte aus meinem Leben In New York wird fleißig zwischen den Tagen, Ereignissen, Erkenntnissen und Kuriositäten herumgehüpft.
Nun also nochmal zu Gestern: Nach 3 Galerien genehmigten wir uns in einem rosa-mintgrünen Café mit rosa gekleidetem Männerpersonal den süßesten cup cake ever, was Pete und mir einen unglaublichen Energieschub verpasste, sodass wir mit einem kurzen Abstecher bei American Apparel (alle erdenklichen Klamotten in allen Farben!) halb Manhattan durchwanderten und in der 1st Ave zwischen zahlreichen knallig bunten indischen Restaurants das Birthday-Restaurant fanden. Und am Nachbartisch behauptete tatsächlich jemand Geburtstag zu haben: Tausend Lichterketten blinken, aus den Lautsprechern tönt Happy Birthday mit indischem Akzent und jeder bekommt eine Kugel Eis mit Wunderkerze!




Nach dem Dinner war immernoch genügend Energie übrig, also ging unser Spaziergang weiter. Eine Gruppe äußerst düsterer Gestalten in einer dunklen Ecke eines kleinen Parks lieferte uns die beste Erklärung für den Ausdruck "mindfuck" - sie spielten Schach.
An der Nächsten Ecke fanden wir ein Aquariums- und Fischgeschäft und in der Straße vor der Williamsburg Bridge findet sich jedes erdenkliche amerikanische Fastfood-Restaurant Tür an Tür. Die Überquerung der Brücke dauerte fast eine halbe Stunde und danach waren wir dann auch äußerst glücklich über die Couch, von der sich Martin seit unserem Aufbruch wohl nicht getrennt hat.




Nochmal einen Zeitsprung zurück:
Nachdem ich Freitag Nachts in unserem von Melissas Kisten bevölkerten Zuhause ankam, kam Pete etwas verknittert aus seinem Zimmer und irgendwo fand sich eine Flasche Whiskey, Eiswürfel gabs auch noch und meine Wunderkerzen vom verkorksten Silvester lagen auch noch auf dem Küchentisch - also haben wir New Year's Eve gefeiert. Juhuu, ohne Kälte und Touristenmassen!



Und nochmal zurück zu meiner Arbeitswoche (Chronlologisch erzählen geht heute irgendwie nicht).
Mittlerweile habe ich ungefähr 3 Regenwaelder an Papier gecuttet 10 Dosen Sprühkleber versprüht und 20 Rollen Tape aller Art verklebt. Zur Abwechslung durfte ich diese Woche jedoch Bilder fuer das museumofsex in Photoshop zurecht schneiden… Ähm - ich will keine Massenorgien und Fesselspielchen auf meinem Bildschirm haben… vor allem dann nicht, wenn die ganze Zeit Leute vorbei kommen und grinsend Kommentare abgeben. Nächsen Donnerstag ist dann eine Party in jenem Museum und Gerüchten zufolge sollen die Angestellten des Museums dort nackt rumlaufen. Ob das nur ein Scherz war, erzähle ich dann nächste Woche.
Ansonsten warte ich gerade gespannt auf das Feedback von Michael Bierut bezüglich meines Posters. Er hat nämlich eigentlich schon einen eigenen Entwurf fertig, der aber ehrlich gesagt etwas langweilig ist. Wer weiss, vielleicht wirds ja meins.
Um während der Arbeitswoche nicht nur zu Arbeiten, zu Essen und zu schlafen, fanden Sara und ich am Mittwoch ein schönes, leckeres, günstiges Thai-Restaurant. Von Sara habe ich ja schon mehrfach erzählt, also gibt es heute auch mal ein Bild:


Wer weiß wo, kann in New York sehr gut und günstig essen gehen. Wahrscheinlich ist es sogar günstiger, als zu Hause zu kochen - die Preise im Supermarkt erschrecken mich jedes mal wieder... Tja, New York eben.
Also wird heute ein weiteres Restaurant getestet. Davor gehts jedoch gemäß meiner NY-Wochenend-Tradition mal wieder ins Kino. Diesmal ist der Film wohl rumänisch mit englischem Untertitel - dann bin ich mal gespannt, was Matt da ausgesucht hat...

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Hey Stinchen!

Jetz muss ich hier nochmal kurz mein Senf dazugeben :)
Ey, es ist echt immer wieder erstaunlich, was für nette Storys du parad hast und schön zu hören, dass es dir recht gut zu gefallen scheint! Entwerf doch mal ein Bild mit nem rießengroßen New York und ner winzig kleinen Stina drauf. Ich glaub das würd die Situation gut beschreiben ;)
Fands übrigens recht lustig, dass du letztens München und Neuschwanstein erwähnt hast. Letzte Woche hab ich die Königswohnung von dem guten Schloss in 3d fertig gestellt, dass man dann so durchlaufen kann, hehe, wusste auch nicht, dass das sooo bekannt war. Also ich als Deutscher hab davon noch nichts gehört, bevor ich nach München gekommen bin....lalalaaa...

Sa ma, gibts in NY eigentlich auch sowas wie Fasching?

Ach ja, kann es sein, dass du schon davon träumst die Karriereleiter bald hochzusteigen und direkt bei Pentagramm anzufangen? ;) Hehe, kommst aber davor nochma nach Hause, um Tschüss zu sagen und wenn du drüben dann gut verdienst, kaufst dir an Haus und lädst uns mal ein, dich zu besuchen, wobei der Flug natürlich in der Einladung miteinbezogen ist ;) !

Ok, wünsch dir dann weiterhin alles Gute und ich mach mich hier mal wieder an die Arbeit. Freu mich auf deine weiteren Nachrichten und Bilder!

Bis dann,
raf

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