IN NEW YORK... |
Mittwoch, 6. Februar 2008
WORKWORKWORK
Do you know Sassemi Street?
Die Sesame Street hat neue Folgen zum Thema ‘Words on the street’ und mag nun ganz viele neue Produkte auf den Markt werfen. Das neue Design steht, Pentagram soll neue Produktideen liefern und ich sollte mal darüber nachdenken, was in der vollgestopften Spielzeugwelt Amerikas fehlen könnte. Also wurde ich zum Fotografieren in den Toys”R”Us am Times Square und in Spielzeug- und Kinderbuchabteilungen verschiedener Grossketten geschickt (die Angestellten dort tun mir echt leid: Von morgens bis abends Kindermusik aus allen Ecken). Es ist unglaublich, wieviele Sesame Street Regale es hier gibt… nun gut, also noch mehr. Innerhalb von zwei Tagen haben wir dann aus dem Nichts 10 neue Produktideen aus dem Boden gestampft. - Ich bin wohl falsch in diesem Beruf: viel zu langsam und statt Lösungen sehe ich überall Probleme und um eine neue Produktreihe zu entwerfen brauche ich einfach mehr, als 2 Tage. Ausserdem hatte ich mir das mit dem Spielzeug, Spiele, Klamotten, Bücher, (…) -entwerfen immer anders vorgestellt: jemand hat eine Idee für ein Spiel, geht zu jemand anderem, der es herstellen kann und dann steht es irgendwann im Laden und die Kinder freuen sich. Aber nein - Sesame Street mag Geld haben, die Kinder zu fleißigen Konsumenten erziehen und beauftragt mehrere Kreativ-Agenturen, sich doch bitte mal was Neues einfallen zu lasen - und sei es nur eine Verpackung für Strassenmalkreide mit Elmo drauf. So funktioniert das also… Für die Eröffnungsparty der neuen Ausstellung im museumofsex ’sexindesign - designinsex’ am Donnerstag durfte ich mal kurz Pause machen. Es gab wirklich ein paar fast nackte mit Tape beklebte Leutchen, aber auch sonst wars interessant endlich mal aufgebrezelte und spezielle New Yorker zu sehen. Nach einem Glas sparkling wine und einem Rundgang durch die Sexwelt gings für mich dann zurück an den Computer: Die neuen Produkte mit Hilfe von Photoshop in den Läden platzieren. Um 1am hatte ich dann Feierabend. Im Office war noch einiges los, die anderen Teams arbeiten fast täglich so lang - was ist denn das bitte für ein Leben? Endlich zu Hause war das mit dem wohlverdienten Schlaf dann leider nicht so ganz einfach, da meine Mitbewohner wohl irgendwann auch mal im museumofsex aufgetaucht sind (dank mir standen sie auf der Gästeliste), sich dort ziemlich betrunken haben und Pete den perfekten Ort genutzt hat, um eine Frau mit nach Hause zu nehmen. Das ging dann die ganze Nacht so und für mich gings natürlich um punkt 9 weiter mit Sesame Street. (Seit meinem Anschiss nach der ersten Woche hab ich gelernt pünktlich zu kommen) Aber dann war endlich Freitag Feierabend mit schüttendem New York Regen. Egal: Ausflug mit Matt and friends zum Whitney Museum (Freitag Abends umsonst und dem entsprechend standen 100 Regenschirme mit Menschen drunter vor dem Eingang zu ganz viel ganz toller Kunst). Anschließend gings in ein ukrainisches Restaurant und danach kugelrund gegessen nach Hause. Nach Melissas Auszug habe ich jetzt auch mein eigenes Zimmer. Martin hat sich übers Wochenende zum Snowboarden verkrümelt, aber Pete und ich haben den Samstag fleißig mit Großumräumaktion verbracht. Wir brauchen erst mal neue Möbel: PingPong- und dining table in einem! Und Stühle, und ein Trampolin und einen Boxsack, ein einen Whirlpool und und und. Und wenn wir dann fertig sind gibts auch endlich eine Party. Wahrscheinlich dann meine Abschiedsparty, aber daran mag ich jetzt echt überaupt gar nicht denken. Den Samstagabend hatten wir uns wirklich verdient - leider war vor dem Studio B in Brooklyn, wo wir mit Matt verabredet waren, sooo viel los, also haben wir uns einen Club in Greenpoint gesucht, eine gay Party im Galapagos gefunden und getrunken und, ähm... Ich musste also nun wirklich 22 Jahre alt werden und nach New York ziehen um die Erfahrung dann doch noch zu machen. Pete, danke für die Betreuung. Pentagram hat dem New York City Ballet vor kurzem ein neues Erscheinungsbild verpasst und da wir beide noch nie im Ballet waren hatten Cassie (meine Mitpraktikantin) und ich Karten für Sonntag Nachmittag - da gabs also keine Ausrede für einen Tag auf der Couch. Ballet war toll und als Kontrastprogram bekam ich meinen ersten richtig amerikanischen Abend mit einem Berg von finger food und Cassies Freunden: Superball. ... Football ist ein seltsames Spiel, aber da ganz oft die beste Werbung zwischengeschaltet wird, wurde mir nicht langweilig. Das Wochenende ging viel zu schnell vorbei, aber das nächste steht ja schon fast vor der Tür. Die Tage dazwischen verbringe ich bis spät Abends vor meinem Bildschirm oder im Bastelkeller mit Modellbau für wayfinding in einem Stadion in Brooklyn, einer Schrift aus Kreisen und Quadraten :) (das war nicht meine Idee) und archiving (DVD rein, Projekt brennen, dreimal kopieren, Label drucken. DVD rein, ... - yeah, den ganzen Tag) So. Und was wollte ich jetzt unbedingt erzählen? Morgen ist chinesisches Neujahrsfest und am Wochenende werde ich mir dann die Parade in Chinatown anschauen. Und (nach mehrfacher Anfrage) NEIN, in New York bekomme ich glücklicherweise nichts von Carneval, Fasching, Fastnacht, Fasnet oder dergleichen mit. Allerdings lässt unsere Agentursköchin keinen Anlass aus einen riesen Kuchen als Nachtisch für alle (!) bereitzustellen. Und weil gerade kaum jemand Geburtstag hat, gab es Gestern unglaublich süßen Kuchen anlässlich von Mardi Gras / Fat Tuesday. Ach ja: Gestern waren Wahlen! Und Wahltag ist Dienstags, damit auch ja niemand Zeit hat seine Stimme abzugeben... Genug für heute, ab ins Bett, um den Rhytmus von Schlafen, Essen und Arbeiten Arbeiten Arbeiten bloß nicht durcheinander zu bringen. Und nächstes mal hoffentlich strukturierter und wieder regelmäßig und mit Bildern von meinem Schoollbus gelben Zimmer. ... comment |
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